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31.03.202215.06.2022

Aufbruch der Gestaltung. Plakate für die Olympischen Spiele in München 1972

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Anlässlich des 50. Jubiläums der XX. Olympischen Sommerspiele in München 1972 präsentiert das Zentralinstitut für Kunstgeschichte (ZI) eine Auswahl von Plakaten, die durch ihre Formsprache und Leuchtkraft ein bedeutender Teil des visuellen Erscheinungsbildes der Spiele wurden und bis heute sind.

Das damals neuartige und umfassende Kommunikationskonzept, wurde federführend vom Gestalter Otl Aicher (1922-1991) entwickelt und im Sinne eines heutigen corporate designs, in dem Bilder zu Zeichen werden, entworfen. Die Olympia-Plakate von 1972 sind der Idee einer übergeordneten formalen (Bild-)Sprache verschrieben, die nicht nur den Münchner:innen, sondern auch dem internationalen Publikum Orientierung versprachen.

Deutschland richtete 1972 das erste Mal nach dem Zweiten Weltkrieg r ein internationales Sport-Großereignis aus. Die Euphorie war groß, sich als demokratische und moderne Bundesrepublik zu präsentieren. Gerade auch in Folge der 68er-Bewegung lag ein Gefühl von Aufbruch in der Luft. Die Münchner Spiele waren in ganz besonderem Maße nicht nur ein Sportevent, sondern wurden auch als politische und kulturelle Veranstaltung wahrgenommen. Die Plakate mit ihrem hohen Erkennungs- und Erinnerungswert sind bis heute eindringliche Zeugen dieser Hoffnung, die ihre Freiheit auch in der Gestaltung suchte. Eine Utopie, die durch den Terroranschlag vom 5. September 1972 ein verheerendes Ende fand.

Die Ausstellung zeigt neben ausgewählten großformatigen Plakaten mit Sportmotiven auch weniger bekannte Informationsgrafiken, wie Stadt- und Lagepläne, sowie Künstlerdrucke und kontextualisiert diesen bedeutenden Beitrag zur visuellen Kultur der Nachkriegszeit vor dem Hintergrund eines demokratischen Designs. Ergänzt wird die Schau mit Fotografien aus den Beständen der ZI-Photothek, die den Bau des Olympiaparks dokumentieren und damit auch den gestalterischen Aufbruch in der Architektur skizzieren.

Die Plakate stammen aus dem Bestand des Bildarchivs Bruckmann, das 2016 vom ZI übernommen wurde und derzeit im Rahmen eines Forschungsprojekts wissenschaftlich aufgearbeitet wird. Der Münchner Bruckmann Verlag war seinerzeit damit beauftragt, einen Teil der Plakate der XX. Olympischen Sommerspiele zu drucken. Die Ausstellung wird am 30.03.2022 um 18:30 Uhr mit einer Einführung von Franziska Lampe und einem Vortrag von Linus Rapp eröffnet.

Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 10 bis 18 Uhr, freier Eintritt

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Veranstaltungsort

Zentralinstitut für Kunstgeschichte
Katharina-von-Bora-Straße 10
80333 München Google Karte anzeigen