
18.05.2022–16.10.2022
Das antike Olympia in München 1972-2022

Die große archäologische Ausstellung im Deutschen Museum anlässlich der Olympischen Spiele 1972 war mit antiken Originalen sowie über 100 Reproduktionen bestückt. Letztere gingen nach Ausstellungsende in den Bestand des Abgussmuseums über und gaben den Startschuss für den Wiederaufbau der im Krieg nahezu vollständig zerstörten Sammlung. Dadurch erlangte die Olympia-Ausstellung, die für 40 Jahre lang die größte Sonderausstellung zu diesem Thema in Deutschland war, weit über den eigentlichen Ausstellungszeitraum hinaus Bedeutung – auch für das kulturelle Leben der Stadt München.
Das 50. Jubiläum der Olympischen Spiele in München 1972 nehmen wir zum Anlass, um auf die damalige Präsentation hinzuweisen und sie historisch einzuordnen, und um erneut den antiken Sport und die Ergebnisse der deutschen Ausgrabungen im Heiligtum des Zeus in Olympia vorzustellen.
Der antike Sport wird anhand von antiken Sportlerdarstellungen präsentiert, die sich auf Reliefs finden oder als Statuen erhalten sind. Dazu gehört auch die Statue des Diskobol, deren Rekonstruktion durch den Münchner Archäologen Adolf Furtwängler zu einer weltberühmten Ikone des Sports wurde. Das Bild wird von Abgüssen antiker Sportgeräte abgerundet, wie Sprunggewichten und antiken Diskoi.
Doch die antike Kunst zeigt nicht nur Sportler in Aktion, sondern auch viele andere Themen, wie siegreiche Sportler oder Sportler, die sich reinigen. Durchtrainierte Männerkörper prägten darüber hinaus das Körperbild in der antiken Kunst, was ausgewählte Beispiele zeigen werden.
Des weiteren widmet sich die Ausstellung dem Zeus-Heiligtum in Olympia. Das Heiligtum war nicht nur Schauplatz berühmter Spiele zu Ehren des Zeus, sondern vor allem ein internationales Heiligtum, in dem sich Weihungen aus verschiedenen griechischen Regionen und weit darüber hinaus aus dem Vorderen Orient finden. Vom 8. Jahrhundert v. Chr. bis in das 3. Jahrhundert n. Chr. zeugen viele reiche Funde davon, wie belebt dieses religiöse Zentrum der griechischen Welt einst war. Im Mittelpunkt stand der Tempel des Zeus, dessen noch heute bekannter und zum Teil erhaltener Bau aus der Zeit von 475-450 v. Chr. stammt.
Das Museum für Abgüsse besitzt vier Metopen, zwei Löwenkopfwasserspeier sowie als Prunkstück 15 Figuren und Figurengruppen aus dem Westgiebel. Letztere sind aus Platzgründen heute im Wilhelms-Gymnasium ausgestellt und in der Ausstellung als 3D-Scans zu sehen. Während die einzelnen Abgüsse die ursprünglichen Dimensionen des Tempels erahnen lassen, wird ein eigens für die Ausstellung nach neuesten Forschungen erstelltes Modell von der West-Fassade im Maßstab 1:20 einen Eindruck vom ursprünglichen Aussehen des Gebäudes geben.
Ein Modell des gesamten Heiligtums, das als Leihgabe des Archäologischen Museums in Münster zu sehen sein wird, veranschaulicht die Lage des Zeustempels inmitten des heiligen Bezirks. Es handelt sich dabei um dasselbe Modell, das auch 1972 im Deutschen Museum gezeigt wurde.
Führungen und Vorträge zur Sonderausstellung:
Dienstag 21. Juni, 19 Uhr
Themenführung „Viehzucht, Krieg und die Götter. Weihgaben in Olympia“ mit Ulrich Hofstätter
Montag, 27. Juni, 18 Uhr
Im Rahmen des Archäologischen Kolloquiums der LMU
Vortrag von Prof. Arnd Hennemeyer „Der Zeustempel in Olympia im Lichte neuester Forschungen und Rekonstruktionen“ im Großen Hörsaal, Raum 242 (2. Stock im Museum)
Montag, 4. Juli, 18 Uhr
Im Rahmen des Archäologischen Kolloquiums der LMU
Vortrag von Prof. Reinhard Senff (Athen) „Pferderennen und Festwiese. Die aktuellen Ausgrabungen im Zeusheiligtum von Olympia“ im Großen Hörsaal, Raum 242 (2. Stock im Museum)
Dienstag, 5. Juli, 19 Uhr
Themenführung „Sport und Geld – Was erzählen uns Münzen über das antike Olympia“ mit Ulrich Hofstätter
Donnerstag, 21. Juli, 17 Uhr
Führung für Gehörlose in Deutscher Gebärdensprache mit Martina Odorfer
Dienstag, 26. Juli, 19 Uhr
Themenführung „Technik ist nicht alles – Zu den Disziplinen der antiken Olympischen Spiele“ mit Petra Künzel
Dienstag, 9. August, 19 Uhr
Führung durch die Sonderausstellung mit Susanne Pfisterer-Haas
Dienstag, 23. August, 19 Uhr
Themenführung „Das antike Heiligtum von Olympia“ mit Ulrich Hofstätter
Dienstag, 6. September, 19 Uhr
Tandem-Führung der Mineralogischen Staatssammlung und des Museums für Abgüsse: Gold, Silber, Bronze und Olympia: Heute und in der Antike mit Melanie Kaliwoda und Andrea Schmölder-Veit
Treffpunkt: Mineralogische Staatssammlung, Theresienstr. 41
Dienstag, 27. September, 19 Uhr
Themenführung „Das neue Modell des Zeustempels im Münchner Abgussmuseum“ mit Andrea Schmölder-Veit und Horst Ziegler
Dienstag, 13. September, 18 Uhr
Spaziergang durch das Olympische Dorf mit seinen Antiken mit Susanne Pfisterer-Haas
Treffpunkt: U3 Olympiazentrum – Ausgang Olympisches Dorf,
Anmeldung über
Dauer ca. 2 Stunden
Dienstag, 20. September, 19 Uhr
Der Münchner Giebel – Besuch des Westgiebels des Zeustempel im Wilhelmsgymnasium mit Nele Schröder-Griebel,
Treffpunkt: Wilhelmsgymnasium, Thierschstr. 46,
Anmeldung über
Fragen zur Barrierefreiheit
Gibt es eigene Parkplätze für Behinderte?
Nein, da wegen einer Großbaustelle der Parkplatz derzeit nicht genutzt werden kann.
Gibt es Hilfen für Gehbehinderte?
Zugang zum Haus:
Gehbehinderte Besucher_innen erreichen das Haus über einen Außenaufzug am Südtor: Hier können Sie über eine Klingel mit den Mitarbeiter_innen der Pforte sprechen. Dann wird der Aufzug bedient und die Tür geöffnet.
Im Haus ermöglicht ein Fahrstuhl Besucher_innen den Zutritt zu den Ausstellungsflächen im Untergeschoss und im ersten und zweiten Stock (80 cm Türöffnung; nicht rollstuhlgeeignet). Ein zweiter Aufzug ist für Rollstuhlfahrer_innen und wird durch ein Mitarbeiter_innen im Haus bereit gestellt.
Das Museum verfügt über barrierefreie Toiletten im Erdgeschoss.
Gibt es Hilfen für Sehbehinderte? – Nein
Gibt es Hilfen für Gehörlose? – Nein
Gibt es weitere Hilfen für behinderte Menschen? – Nein