
19.06.2022
Zwölf Monate – Zwölf Namen: YOSSEF ROMANO – Juni

50 Jahre Olympia-Attentat München
Juni: YOSSEF ROMANO
Der Terroranschlag während der Olympischen Spiele 1972 in München jährt sich 2022 zum 50. Mal: In Erinnerung an die zwölf Getöteten, widmen sich Institutionen aus München und Fürstenfeldbruck jeden Monat einem Opfer, seinem Leben und seinem Schicksal.
Gedächtnisturnier für Yossef Romano
Yossef Romano wird in Libyen geboren, damals eine italienische Kolonie. 1946 fliehen die Eltern mit ihren zwölf Kindern vor antisemitischen Ausschreitungen ins damalige Palästina. Die Familie lässt sich in Herzliya nieder, wo Romano zur Schule geht und eine Ausbildung absolviert. Romanos Gewichtheber- Talent wird zufällig entdeckt, als der 20-Jährige am Strand einen Freund in die Luft stemmt. In den 1960er Jahren dominiert Romano die israelischen Meisterschaften im Mittelgewicht. Bevor er jedoch sein Talent auch bei den Wettkämpfen in München beweisen kann, zieht er sich einen Sehnenriss zu.
Yossef Romano war einer von vier Gewichthebern, die am 5. September 1972 getötet wurden. Ihm und seinen Kollegen David Mark Berger, Ze’ev Friedman und Yakov Springer (Kampfrichter) zu Ehren wird der Eichenauer Sportverein im Juni gemeinsam mit dem Historischen Verein für die Stadt und den Landkreis Fürstenfeldbruck ein Gedächtnisturnier im Gewichtheben ausrichten. In der Friesenhalle in Eichenau befindet sich noch heute ein Trainingsraum mit Originalgeräten, der 1972 als Olympiastützpunkt für die Gewichtheber eingerichtet wurde.
Erinnerungsprojekt:
Zwölf Monate – Zwölf Namen
50 Jahre Olympia-Attentat München
50 Jahre nach den Olympischen Spielen in München soll 2022 ganzjährig an das Olympia-Attentat am 5.-6. September 1972 erinnert werden. Jeden Monat steht dabei ein Opfer im Mittelpunkt des Gedenkens. Es sind verschiedene Interventionen im öffentlichen Raum geplant, von Installationen, die den ganzen Monat über zu sehen sein werden bis hin zu eintägigen Aktionen.
Konzipiert und koordiniert wird das Erinnerungsprojekt vom Jüdischen Museum München in Zusammenarbeit mit dem NS-Dokumentationszentrum München und dem Generalkonsulat des Staates Israel. Die Umsetzung erfolgt mit Kooperationspartnern wie dem Amerikahaus, dem Landkreis Fürstenfeldbruck, dem Deutschen Theater, der Hochschule für den öffentlichen Dienst in Bayern – Fachbereich Polizei und dem Polizeipräsidium München sowie weiteren Kultur- und Bildungseinrichtungen und anderen Interessierten.
Das Jüdische Museum München begleitet das Erinnerungsprojekt auf seinem Blog und auf seinen Social-Media-Kanälen unter dem Hashtag #OlympiaAttentat72
Bildunterschrift:
Gedächtsnisturnier zu Ehren von Yossef Romano in der Friesenhalle in Eichenau, 1972 Olympiastützpunkt der Gewichtheber. Foto: Daniel Schvarcz
English version:
50 Years Olympic Massacre Munich
June: YOSSEF ROMANO
The 50th anniversary of the terrorist attack during the 1972 Summer Olympics in Munich falls in 2022. To commemorate the twelve people killed, institutions in Munich and Fürstenfeldbruck remember one of the victims, his life and fate each month of the year.
Yossef Romano commemorative competition
Yossef Romano was born in Libya, an Italian colony at that time. In 1946, his parents fled with their twelve children to what was then Palestine to escape antisemitic riots. The family settled in Herzliya where Romano went to school and completed an apprenticeship. Romano’s talent as a weightlifter was discovered by chance when, as a 20-year-old, he was seen lifting a friend up in the air on a public beach. In the 1960s, Romano dominated the Israeli middleweight weightlifting championships. However, before he could demonstrate his talent at the Summer Olympics in Munich he ruptured a tendon.
Yossef Romano was one of four weightlifters murdered on September 5, 1972. A commemorative weightlifting competition to honor him and his colleagues David Mark Berger, Ze’ev Friedman, and Yakov Springer (competition judge) is to be staged by the Eichenauer Sportverein in June together with the Historischer Verein für die Stadt and the Landkreis Fürstenfeldbrück e.V. An exercise room with original equipment installed in 1972 as an Olympic training facility for weighlifters still exists in the Friesenhalle in Eichenau.
Commemoration Project
Twelve Months – Twelve Names
50 Years Olympic Massacre Munich
To mark the 50th anniversary of the Summer Olympics in Munich, the Munich Massacre of September 5–6 , 1972 is to be commemorated throughout 2022. Every month one victim will be at the focus of attention. A variety of different actions in public spaces is planned, ranging from installations lasting the entire month to activities on one specific day.
This commemoration project has been conceived and coordinated by the Jewish Museum Munich in conjunction with the Munich Documentation Centre for the History of National Socialism and the Consulate General of the State of Israel.
It will be implemented with cooperation partners including the Amerikahaus Munich, the Landkreis Fürstenfeldbruck, the Deutsches Theater, the Police College—Hochschule für den öffentlichen Dienst in Bayern – Fachbereich Polizei, and the Munich Police Headquarters, as well as other cultural and educational institutions and interested parties.
The Jewish Museum Munich is also accompanying the commemoration project on its blog and its social media channels under the hashtag #MunichMassacre72.