30.06.-11.09.2022

Ausstellung Kunst für die Olympischen Spiele 1972

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50 Jahre nach den Olympischen Spielen 1972 in München vermittelt die Ausstellung „Visionen und Wirklichkeit“ mitten in der Stadt am Marienplatz den Spirit der Zeit mit Kunstwerken, Filmen, Fotografien und allerhand überraschenden Dokumenten.

Sie liest sich noch heute wie das Who is Who der damaligen Kunst, die Liste der Künstler, die von der Olympiabaugesellschaft zu Wettbewerben für die Realisierung von Kunstwerken an den Parkeingängen und für das Olympiadorf eingeladen wurden: von Jean Tinguely und Ulrich Rückriem, Eduardo Paolozzi und Klaus Rinke bis hin zu Hans Hollein und David Hamilton. Für die künstlerischen Beiträge in den dafür vorgesehenen Bereichen im Park sollte die amerikanische Avantgarde direkt beauftragt werden: Michael Heizer, Walter de Maria, Carl Andre, Dan Flavin, Frank Stella, Donald Judd und Claes Oldenburg waren darunter. Auch Andy Warhol kam. Allein sein Besuch blieb folgenlos, woraufhin Gerhard Richter seinen Platz einnahm und für die Gestaltung der Rückwand in der Olympia-Schwimmhalle einen Entwurf einreichte.

Die Ausstellung „Visionen und Wirklichkeit“ gibt erstmals einen umfassenden Einblick in die Kunst für die Olympischen Spiele in München. In ihrer Vielfalt manifestiert sich darin beispielhaft die Bandbreite der Kunst um 1970, in der Zusammenschau eröffnen sich Impulse für die Diskussion um die Kunst im Olympiapark der Zukunft. In mehreren Kapiteln beleuchtet die Ausstellung den hohen Stellenwert, der Kunst, Kultur und Gestaltung im Rahmen dieser XX. Olympiade zugesprochen wurde. Von Otl Aichers grafischem Gesamtkonzept, das an die Stelle der pathetischen Farben der antretenden Nationen die Heiterkeit des Regenbogenspektrums setzte, über die Kunst für die Olympische Landschaft und Architektur bis hin zu den offiziellen Kulturprogrammen des Olympischen Sommers und der Spielstraße zeichnet sie ein umfassendes Bild von visionären Ideen, progressiven Konzepten und verpassten Chancen.

Eine Zeitreise zur legendären Spielstraße von 1972 lässt sich in der Video-Installation von Jana Kerima Stolzer mit Original-Filmmaterial von Theo Gallehr zu unternehmen. Auch Original-Kunstwerke und Dokumente aus dem Archiv des Architekten Werner Ruhnau sind zu sehen. Er ermöglichte als Intendant der Spielstraße innovative, freche und radikale Aktionen rund um den Olympiasee, die kritische Kommentare zu der Welt des Sports formulierten und freie Angebote für alle schaffte. Die Beiträge von internationalen Performer_innen, Musiker_innen und bildenden Künstler_innen wie der Mixed Media Group, Timm Ulrichs oder Tetsumi Kudo darauf gerichtet, die Zuschauer_innen einzubeziehen und aktiv teilnehmen zu lassen.

Die Ausstellung in der Rathausgalerie mit einer interdisziplinären Konferenz am 09. und 10. September 2022 sind wichtige Schritte auf dem Weg, sich im Jubiläumsjahr der zu den Spielen und darüber hinaus geplanten Kunstwerke zu erinnern und in Zukunft die Kunst wieder als Teil eines möglichen „Weltkulturerbes Olympiapark“ zu begreifen.

Die Veranstaltung ist kostenfrei. Das detaillierte Programm der 2-tägigen Tagung finden Sie hier ab dem 1. August 2022

Kuratorin: Dr. Elisabeth Hartung
Co-Kuratorin: Dr. Friederike Schuler

Details
Ort: Rathausgalerie Kunsthalle, Marienplatz 8, 80331 München
Öffnungszeiten: täglich, 13-19 Uhr

Veranstalter
Kulturreferat München in Kooperation mit den beteiligten Museen, Stiftungen und Archiven